Zum letzten Saisonspiel empfing unser ältester Nachwuchs vergangenen Samstag den designierten Rheinlandmeister aus dem Hunsrück. Leider starteten die Jungs vom HVV nervös in die Partie, leisteten sich in der Anfangsphase zahlreiche Abspielfehler und zwangen das Trainerteam so beim Stand von 1:4 (6.) zu einer frühen Auszeit. Auch in der Folge agierte man vor dem gegnerischen Tor ungenau, zu einigen Fehlpässen gesellten sich nun auch Fehlwürfe, sodass man sich Mitte des ersten Durchgangs bereits einem 4:11-Rückstand (15.) gegenübersah:
„Wir haben am Anfang zu häufig und ohne Not den Kreis gesucht oder die Bälle anderweitig verloren und die Gäste zu Gegenstößen und einfachen Toren eingeladen. Es dauerte dann eine Weile, bis ein Ruck durch die Mannschaft ging und wir eine beeindruckende Aufholjagd starten konnten“, kommentierte HVV-Coach Dario Lehmler die schwache Anfangsphase seines Teams, das sich von da an Tor um Tor herankämpfte.
Aus einer starken 6-0-Deckung um Abwehrchef Louis Matthews und mit einem gewohnt souveränen Noah Hoffmann dahinter kamen die Hausherren nun ihrerseits zu Gegenstößen und ließen den Abstand über 6:12 (17.) und 9:12 (21.) schmelzen, ehe man nach Nils Gadingers hinterm Rücken abgeschlossenen Gegenstoß zum 11:13 (22.) wieder in Schlagdistanz war. Mit einem 12:15 ging es in die Kabinen.
Den Start in den zweiten Durchgang verschliefen die HVVler dann wieder und ermöglichten den Hunsrückern erneut auf 12:18 (34.) davonzuziehen. Was folgte, war die vielleicht beste Viertelstunde der Saison: Angetrieben vom überragenden Nils Gadinger kamen die Hausherren über 14:18 (36.) und 17:19 (40.) heran und konnten den Anschluss wieder herstellen, als Ole Fischer den Gästetorwart vom Siebenmeterstrich per Leger düpierte und zum 19:20 (43.) traf. Auch als die Gäste auf 19:23 (46.) stellten, steckten die HVV-Jungs nicht auf und kamen erst zum 23:23-Ausgleich (50.), bevor Nils Gadinger die erste Führung zum 24:23 (51.) besorgte. Von da an ging es in einem temporeichen und emotionalen Spiel hin und her, als der stark aufspielende Jakob Zimmermann zum 26:25 (54.) traf, war Zählbares zum Greifen nahe.
„Das war schon etwas Besonderes, wie sich die Jungs nach jedem Rückschlag zurück in die Partie gekämpft haben. Leider war die Hypothek aus den ersten Minuten am Ende zu hoch, denn der hohe Aufwand unserer Comebacks kostete uns die Körner, die in der Schlussphase fehlten“, fand Lehmler den Grund für die technischen Fehler in den letzten Angriffen, in denen dem HVV kein Treffer mehr gelingen wollte, während die Gäste einen glücklichen 26:29-Auswärtssieg einfuhren.
Zu einem unrühmlichen Höhepunkt kam es in der letzten Aktion des Spiels, in der sich ein Gästespieler zu einer besonders groben Unsportlichkeit gegen Louis Matthews hinreißen ließ und es zu einer Rudelbildung kam.
„Da muss ich den Hut ziehen vor Louis‘ Reaktion, der sich in seinem letzten Jugendspiel erwachsener verhalten hat als die komplette Auswärtsriege inklusive deren Trainerteam. Das Betragen der Kastellauner war eines Rheinlandmeisters nicht würdig, schade, dass sie es trotzdem werden“, kommentierte Lehmler die unschönen Szenen: „Ich bin sehr stolz auf das, was unsere Mannschaft über die komplette Saison und heute erneut geleistet hat. Auch wenn wir diesmal keine Punkte mitnehmen, fühlen wir uns nicht als Verlierer. Wir feiern heute einen starken dritten Platz in der Rheinlandliga, konnten uns vor Bendorf und Koblenz als bestes Team aus dem Rheinland präsentieren und haben in den Spitzenspielen gegen die Hunsrückvertreter gezeigt, dass uns oft nur einige wenige Prozent fehlen. Die Jungs sind auf einem super Weg und ich freue mich darauf, diesen zusammen mit Gido weiter begleiten zu dürfen.“
Für den HVV im Einsatz:
Hoffmann (Tor) – Mayer, Gereke, A. Matthews, Held (1), Leonhardt (1), Fischer (3/2), Zimmermann (7), L. Matthews (4), Kappesser, Gadinger (10).