Unser ältester Nachwuchs wurde seiner Favoritenrolle im ersten Heimspiel der neuen Runde gegen die HSG Westerwald gerecht und warf auf dem Mallendarer Berg ein deutliches Ergebnis heraus. Die Gäste gingen stark ersatzgeschwächt in die Partie und taten sich mit dem für sie ungewohnten Haftmittel schwer, sodass die Fronten über 5:0 (6.) und 9:1 (10.) früh geklärt waren, obwohl man bereits in den Anfangsminuten häufig an HSG-Schlussmann Leonid Will scheiterte. Dass man bis zum sagenhaften Halbzeitstand von 20:2 selbst nur zwei Gegentreffer hinnehmen musste, lag an einer kompakten Deckungsarbeit und einem gut aufgelegten Johannes Lehmler im HVV-Tor, der entschärfte, was sich dann doch den Weg durch die Abwehrreihe der Hausherren bahnte.
„Der Halbzeitstand war natürlich kurios. Dieser war unserer guten Defensive, aber auch dem Harz und fehlenden Alternativen auf der Gästebank geschuldet. Wir wollten die Abwehr ballnah enorm verdichten und die Gäste zu risikoreichen Pässen zwingen. Die vielen Ballverluste nutzten wir zu zahlreichen Gegenstößen und auch aus dem Positionsangriff konnten die Jungs um Ole Fischer auf der Spielmacherposition ihre individuelle Stärke ausspielen“, resümierte HVV-Coach Dario Lehmler, der in der zweiten Halbzeit ein ähnliches Bild sah: Eine kompakte Abwehrreihe gepaart mit einiger Spielfreude ließen keine Zweifel mehr am überdeutlichen Heimerfolg aufkommen, der über die Stände von 30:3 (43.) und 34:5 (50.) Gestalt annahm.
Zu einer der Szenen des Spiels kam es gegen Ende, als der HSG-Tormann seine trotz der vielen Gegentore überragende Leistung mit einer spektakulären Doppelparade krönte und sich den andauernden Applaus von Heim- und Gästefans verdiente. „Eigentlich müsste ich mich über die teilweise fahrlässige Chancenverwertung aufregen, aber dafür gönne ich Leonid den Moment zu sehr, in dem sich auch unsere Fans erhoben und dem auffälligsten Gästeakteur Anerkennung zollten“, so Lehmler, der sich in der einseitigen Partie über eine geschlossene Mannschaftsleistung freuen konnte: „Heute hat bei uns niemand zweistellig getroffen, dafür konnte sich aber jeder Feldspieler in die Torschützenliste eintragen. Das zeigt, dass die Jungs auch in Spielen, in denen sich viel Freiraum bietet, als Mannschaft funktionieren wollen. Ein Sonderlob geht an Ben Mayer, der die Vorgaben in der Abwehr am konsequentesten umsetzte und sich mit einigen Gegenstößen belohnen konnte. Jetzt haben wir zwei Wochen, um uns auf das Derby gegen ebenfalls gut gestartete Bad Emser vorzubereiten, ehe es zum ersten Spitzenspiel gegen die TS Bendorf kommt.“
Für den HVV im Einsatz:
Lehmler (Tor), Osterburg (Tor), Mayer (6), Gereke (3), Held (3), Leonhardt (5), Fischer (8/1), Matthews (2), Hahn (6), Zimmermann (6), Kappesser (1).