Am späten Sonntagnachmittag ging es für unseren ältesten Nachwuchs nach Westerburg zum Tabellenvorletzten von der HSG Westerwald. Nachdem das Heimspiel gegen GW Mendig in der Vorwoche auf Wunsch der Gäste verlegt werden musste, war es das erste Rückspiel in der Dreierrunde und damit der Beginn des zweiten Saisondrittels. „Die letzten Wochen waren für uns nicht einfach. Neben den zwei Niederlagen in den Topspielen in Bendorf und Koblenz mussten die Jungs noch weitere Rückschläge einstecken, denn nach Nils Gadingers Kreuzbandriss im Oktober verletzte sich letzte Woche auch Abwehrchef Anthony Matthews schwerer an der Schulter und fällt zunächst auf unbestimmte Zeit aus“, blickte HVV-Trainer Dario Lehmler auf das erste Saisondrittel zurück. „Für das heutige Spiel fielen dann kurzfristig noch alle meine Torhüter aus und Julian Kappesser ging angeschlagen in die Partie. Zu unserem Glück erklärte sich Nils Brennahl aus der B-Jugend spontan bereit im Tor auszuhelfen und konnte seine Sache sehr gut machen.“
Hinein ins Spiel startete man solide und konnte mit dem 2:5 (5.) zunächst ordentlich vorlegen, ehe die Gastgeber erst zum 5:5 (6.) und dann zum 6:6 (9.) ausgleichen konnten. In der Folge warfen sich die HVVler wieder in Front (9:13, 16.), doch die Hausherren nutzten zahlreiche Nachlässigkeiten in der HVV-Deckung und blieben über 11:15 (19.) und 16:19 (26.) in Schlagdistanz. Mit dem 20:20 (30.) gelang den HSGlern mit dem Pausensignal dann der erneute Ausgleich. „Unsere Abwehrarbeit im ersten Durchgang war unterirdisch. Mit einer leicht modifizierten 6:0 wollten wir Anthonys Ausfall kompensieren, doch wir hielten uns nicht konsequent an die Absprachen und machten viele einfache Fehler, die die mutigen Gastgeber am Tag der offenen Tür dann auch bestraften“, war Lehmler mit der ersten Halbzeit seiner Mannschaft nicht einverstanden.
Für den zweiten Durchgang stellte man um auf ein offensiveres Abwehrsystem und auch die übrigen in der Kabine gefallenen Worte zeigten Wirkung. Zwar konnten die Westerwälder mit dem 23:22 (34.) noch in Führung gehen, doch anschließend drehten die Gäste die Partie durch drei Treffer in Folge zum 23:25 (37.) und erarbeiteten sich einen konstant wachsenden Vorsprung, der nach Jakob Helds Tor zum 23:30 (41.) satte sieben Treffer betrug. „Grundlage für die Steigerung war das gute Deckungsverhalten, das die Jungs in der 3-2-1-Abwehr gezeigt haben. Die Hausherren fanden keine richtigen Lösungen mehr und im Angriffsspiel konnten wir über unsere treffsicheren Außen oder über starke Kleingruppen am Kreis immer wieder zu einfachen Treffern kommen“, sah das Trainerteam über die Zwischenstände von 27:37 (47.) und 29:41 (54.) am Ende doch noch einen deutlichen, aber glanzlosen 32:45-Auswärtssieg.
„Vielleicht haben die auch mental schweren letzten Wochen doch mehr Spuren hinterlassen, als man im Training gemerkt hat. Anders kann ich mir die erste Halbzeit fast nicht erklären. Umso höher ist dann die Reaktion einzuschätzen, die die Mannschaft gezeigt hat. Aus der im zweiten Durchgang geschlossen guten Leistung möchte ich Jakob Zimmermann hervorheben, der auf der vorgezogenen Position hervorragend gedeckt und vorne sehenswert und sicher abgeschlossen hat. Gleiches gilt für Jakob Held, der von Ole Fischer immer wieder gut in Szene gesetzt wurde und am Ende dreizehn Treffer erzielte. Nun freuen wir uns, dass erst einmal Pause ist und zumindest die erkälteten Spieler wieder fit werden können. Dann kommt mit der TS Bendorf der ungeschlagene Tabellenführer auf den Mallendarer Berg, gegen den wir uns nach Kräften wehren, gegen den die Trauben aber sicher auch hoch hängen werden.“
Für den HVV im Einsatz: Brennahl (Tor) – Faust, Mayer (3), Gereke (2), Held (13/2), Leonhard (7), Fischer (7/2), Rocker, Hahn (3), Zimmermann (8), Kappesser (2).