Letzte Woche Donnerstag trat der weiterhin unter Personalsorgen leidende älteste HVV-Nachwuchs den kurzen Weg zum Nachholspiel bei der TS Bendorf an. „Ich habe den Jungs vor dem Spiel gesagt, dass das Urteil über unsere Saison nicht an einem Donnerstagabend ohne Harz in Bendorf gefällt wird, zumal uns mit Laurin Leonhardt und Leander Hahn weiterhin zwei wichtige Spieler fehlten und andere noch angeschlagen in die Partie gingen. Wir wollten ohne Druck, aber dennoch konzentriert aufspielen und das ist uns auch gelungen“, blickte HVV-Coach Dario Lehmler auf den Auftritt seiner Schützlinge, die einen guten Start erwischten und sich mit 2:4 (5.) und 3:6 (8.) in Front werfen konnten.
Die Gastgeber taten sich zu Anfang schwer gegen die einseitig offensiv ausgerichtete 6-0-Deckung des HVV, in der Ben Mayer die Kreise des sonst so treffsicheren Jakob Manns im TSB-Trikot erfolgreich einengen konnte. In der Folge kamen die Hausherren jedoch über Einzelaktionen besser ins Spiel, drehten den Spieß zum 10:7 (17.) um und zwangen den Gästecoach zu einer ersten Auszeit. „In dieser Phase haben wir uns bei einfachen Rückpässen oder Passtäuschungen etwas ungeschickt angestellt“, befand Lehmler, der nun aber sah, wie sich das Spiel der Vallendarer fortan wieder stabilisierte, zur Halbzeit war man beim 15:13 noch in Schlagdistanz.
In den zweiten Durchgang kamen die Gäste dann wieder deutlich besser als die TSB. Der einmal mehr treffsichere Jakob Zimmermann drehte die Partie im Alleingang, erzielte fünf Treffer in Folge und brachte seine Farben mit 17:20 (38.) in Front. Schließlich konnten sich die Gastgeber jedoch auf gute Automatismen, einen längeren Atem sowie einen gut aufgelegten Nick Viehmann im Tor verlassen und die alten Kräfteverhältnisse wieder herstellen. Über 24:20 (46.) und 31:27 (57.) fuhr der Ligaprimus einen knappen, aber verdienten Sieg ein.
„Wir waren taktisch klug eingestellt, haben in beiden Halbzeiten einen super Start hingelegt und aus den nicht einfachen Umständen in meinen Augen das Möglichste herausgespielt. Ohne Haftmittel fehlen uns zentrale Elemente im Angriff, das hat sich auf Dauer dann in Würfen aus wenig aussichtsreichen Positionen und manchen Ballverlusten abgezeichnet, die uns daheim nicht unterlaufen. Am Ende haben die Bendorfer das Spiel mit guten Basics verdient gewonnen“, erkannte Lehmler die Leistung des Gegners an und richtete den Blick abschließend nochmals auf das kommende Gastspiel beim HC Koblenz: „Da wollen wir gewinnen, denn ich sehe die Koblenzer A-Jugend auf Augenhöhe mit uns und denke, dass wir die Punkte an einem guten Tag und mit vollem Kader durchaus entführen können. Abzuwarten bleibt, ob wir dann auch wirklich gegen die A-Jugend oder doch gegen die Bundesliga-B-Jugend des HCK spielen werden, diese Pille mussten die Bendorfer bei ihrer 45:37-Niederlage Anfang Februar in Moselweiß schlucken.“
Für den HVV im Einsatz:
Rothbächer, Osterburg – Matthews (2), Held (8/3), Bauer, Fischer (3), Rocker, Mayer (3), Zimmermann (11), Kappesser, Gereke (2).