Zwei Siege mussten für unseren ältesten Nachwuchs am vergangenen Wochenende her, wollte man die Minimalchance auf einen der ersten beiden Tabellenplätze noch wahren. Sorgenfalten trieb dem Trainerteam vor dem Nachholspiel gegen den TV Bad Ems am Samstagmorgen und dem Gastspiel bei der DJK Betzdorf am Sonntagmittag vor allem die Personalsituation auf die Stirn: „Die Erkältungs- und Grippewelle hatte auch vor uns nicht Halt gemacht, unter der Woche waren zeitweise mehr Spieler krank als gesund und auch am Wochenende mussten wir auf weite Teile unseres Kaders verzichten und taktisch mehr als flexibel sein. Ohne die Unterstützung aus der B-Jugend, die ihr Coach Nils Lorenz möglich machte, wären die beiden Erfolge so nicht möglich gewesen“, freute sich HVV-Coach Dario Lehmler über die Einsatzbereitschaft der jüngeren Jahrgänge.
Trotz der dünnen personellen Ausstattung ging man hochmotiviert in das kleine Derby gegen die Kurstädter, die vor wenigen Wochen in einem hitzigen und nicht immer fairen Nachholspiel einen Punkt gegen den Favoriten aus Vallendar erringen konnten. Die HVVler legten einen Blitzstart hin und konnten früh eine 9:2-Führung (12.) herauswerfen, in der Folge stabilisierten sich die Gäste jedoch wieder und verkürzten auf 11:7 (18.), ehe sich ihnen vom Siebenmeterstrich sogar die Chance bot, auf drei Treffer aufzuschließen. Johannes Lehmler, für den bis dahin starken Moritz Osterburg für diese Situation ins Tor gekommen, entschärfte den Wurf und leitete damit eine erneute starke Phase der Hausherren ein, die bis zur Halbzeit angeführt vom torgefährlichen HVV-Rückraum und dem reihenweise per Schlagwurf erfolgreichen Ole Fischer auf 18:9 davonziehen konnten.
Im zweiten Durchgang wurde der Vorsprung dann trotz schwindender Kräfte gegen kämpfende Gäste zunächst geschickt verwaltet. „Am Ende konnten wir den Widerstand der Bad Emser mit unserer robusten Deckungsarbeit endgültig brechen und das Ergebnis nochmals in die Höhe schrauben. Die B-Jugendlichen ermöglichten uns immer wieder wichtige Wechselmöglichkeiten und Verschnaufpausen. Der individuellen Klasse, die Ole Fischer und Jakob Zimmermann im Rückraum mitbringen, oder den Wurfvarianten unseres Rechtsaußens Laurin Leonhardt hatten die Gäste schließlich nichts mehr entgegenzusetzen. Der 38:24-Endstand war auch in der Höhe verdient und eine gelungene Wiedergutmachung für den Punktverlust im letzten Spiel“, resümierte Lehmler, der mit der Abwehr- und Angriffsleistung ebenso zufrieden war wie mit der Einstellung seiner Schützlinge.
Einen Tag später traten neun HVV-Akteure mehr oder minder fit die lange Auswärtsfahrt nach Betzdorf an. Das bislang punktlose Tabellenschlusslicht der DJK lief ebenfalls ersatzgeschwächt auf, warf aber wie gewohnt alles in die Waagschale. Als Max Gereke zum 14:32-Halbzeitstand traf, war die Birne im Oberwesterwald jedoch bereits geschält.
„Im zweiten Durchgang gingen uns dann die Körner aus, zu hoch war die Belastung für die teilweise noch angeschlagenen Spieler an diesem Wochenende. So riefen beide Teams den Tag der offenen Tür aus. Dass wir trotz einer starken Leistung von Finn Gensmann im Tor noch 30 Gegentreffer kriegen, muss uns heute nicht ärgern, wir sind ehrlich gesagt froh, dass wir die vier Punkte aus den Spielen eintüten konnten und sich niemand verletzt hat. Loben könnte ich jeden, der sich in den 48 Stunden hier für unsere Farben reingehauen hat, exemplarisch möchte ich Ben Mayer erwähnen, der ein Vorbild in Sachen Einsatz und Flexibilität ist und abgesehen vom Platz zwischen den Pfosten in Abwehr und Angriff jede Position spielen musste. Wenn Jakob Held am Kreis 22 Treffer erzielt, spricht das zum einen für ihn, zum anderen auch für seine spielfreudigen Mitspieler.“
Für den HVV gegen Bad Ems im Einsatz: Lehmler, Osterburg – Mayer (2), Hauschulz, Bauer, Held (9), Leonhardt (6), Fischer (13), Faust (1), Zimmermann (5), Gereke (2).
Für den HVV in Betzdorf im Einsatz: Gensmann – Zimmermann (8), Matthews (1), Leonhardt (6), Mayer (6/1), Held (22/5), Fischer (3), Weske (3), Gereke (4).